Sonntag, 30. April 2017

Schwarzes Schaf

Frauchen war dieses Wochenende wieder mal bei der Oma. Tiffy macht sich immer mehr. Sie wird ganz langsam zahm und fasst zu Frauchen Vertrauen. Frauchen durfte sie ganz lange und intensiv streicheln und ihr dabei einen Spot setzen. Der war bitter notwendig, denn Tiffy war übersät von Zecken. Kein Wunder! Tiffy und das Katerchen wohnen direkt am Wald, in dem sie sehr gerne spielen und jagen. Frauchen musste einige Beutestücke entsorgen...
Leider kränkelt das Katerchen ein bisschen. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit hat er Endoparasiten, denen wir nun an den Kragen müssen. Aufgefallen ist das Frauchen zuerst an den vorfallenden Nickhäuten und dem ständigen Lecken und Beißen am After. Auch konnte sie einen kurzen Blick auf Kothaufen von ihm werfen, eher er ihn verscharrt hat.
Dienstag wird Frauchen zu unserer Frau Doktor fahren und ein Mittelchen hohlen und das der Oma schicken.

Frauchen hat aber auch noch andere Tiere vor die Linse bekommen. Hahn Uwe war das Teil nicht geheuer. Er ist sowieso ein alter Schisser. Seine Damen sind da ganz anders...
Auch wenige Tage alte Lämmer hat sie fotografieren können, die zur Zeit auf einer Wiese der Oma leben. In jeder Familie gibt es ein schwarzes Schaf ;)

So, ich werde jetzt Frauchen belagern. Euch morgen einen schönen 1. Mai!
Es grüßt das Lotta-Tier




Sonntag, 16. April 2017

Was ich so in den Napf bekomme....

... das werden meine Dosis regelmäßig gefragt. Die Frage ist nicht einfach mit nur einem Satz zu beantworten. Die Dosis müssen dann meist weiter ausholen. Ich bekomme kein Trockenfutter als Hauptfutter! An dieser Stelle gibt es dann meist die Anmerkung des Gegenübers, warum, das ist doch gut! Das wird auch immer in der Werbung gesagt...

In den letzten Jahren gab es ein Paradigmenwechsel in der Ernährung von Katzen.

Jahrzehntelang galt die Annahme, dass Trockenfutter für Katzen das Beste sei. Dies ist leider von Grund auf falsch. Wieso? Katzen sind Carnivoren, also Fleischfresser. Schaut man sich die Zusammensetzung von Trockenfuttersorten an, so fällt auf, dass in der Regel bei Trockenfutter die Hauptbestandteile kein Fleisch sondern pflanzliche Bestandteile sind, die Katzen nicht verwerten können. Noch schlimmer, Trockenfutter macht Katzen krank. Warum? Trockenfutter entzieht der Katze viel Wasser, da es während des Verdauungsprozess aufquillt und Wasser bindet. Da Katzen ursprünglich aus Wüstenregionen stammen, sind sie nicht darauf angelegt, Wasser aufzunehmen. Durch die ständige Trockenfuttergabe wird dem Katzenkörper so Wasser entzogen. Die Katze ist nicht in der Lage, dieses verloren Wasser eigenständig wieder aufzunehmen.
Aufgrund des chronischen Wassermangels kann die Katze an Niereninsuffizienz (CNI) erkranken. Des Weiteren gilt Trockenfutter auch als Auslöser für Diabetes und Allergien. 
Die Annahme, Trockenfutter reinige die Zähne, ist ebenso falsch. Ganz im Gegenteil, Trockenfutter führt dazu, dass die Zähne verkleben. Zu vergleichen ist dies, wenn der Mensch Butterkekse ist. Die Butterkeksreste kleben an den Zähnen und der Mensch muss nachhelfen, damit er die Ablagerungen wieder loswird. Katzen können sich nicht helfen. Die Folgen sind dann Zahn- und Zahnfleischerkrankungen.
Problematisch ist, dass Tierärzte heute noch immer wieder zu Trockenfutter raten. Wieso? Artgerechte Tierernährung, ob Hund oder Katze, Kaninchen oder Meerschweinchen, wird im Studium der kommenden Tierärzte nur minimalst behandelt. Zudem sponsern große Futtermittelkonzerne diese Vorlesungen. So ist es nicht verwunderlich, dass Tierärzte auf Trockenfutterprodukte verweisen, da sie in der Regel einen Vertrag mit diesen Konzernen abgeschlossen haben.
Zu guter Letzt sollte angemerkt werden, dass Trockenfutter um einiges billiger als Nassfutter ist und somit den Geldbeutel vermeintlich schont.

Dennoch möchte ich an dieser Stelle festhalten, dass ich auch Trockenfutter bekomme. Jetzt wundert ihr euch bestimmt. Ich bekomme dies nur sehr selten als Abwechslung beim Clickertraining oder in meinem Fummelbrett. Meine Dosis achten darauf, dass das TroFu einen sehr hohen Fleischanteil, kein Zucker und einen sehr geringen pflanzlichen Bestandteil hat. Wir verwenden in der Regel Feringa und Real Nature Wilderness.

Jetzt wollt ihr bestimmt wissen, was ich denn dann stattdessen fresse. Ganz einfach - hochwertiges Nassfutter!
Aber was macht hochwertiges Nassfutter aus?

  • hoher Fleischanteil/viel Feuchtigkeit (>53%)
  • kein Zucker/Karamell
  • kein Getreide, Soja oder andere pflanzliche Inhaltsstoffe/Ballaststoffe (falls dennoch enthalten, nicht mehr als 5% und genaue Aufschlüsselung)
  • Aufschlüsselung von Fleisch und Fleischnebenerzeugnissen/tierische Nebenerzeugnisse (wie setzt sich der Fleischanteil genau zusammen?)
  • gutes Katzenfutter kommt ohne chemische Konservierungs- und Farbstoffe aus (zu erkennen durch die E-Nummern)
  • ausgewogenes Kalzium-Phosphor-Verhältnis, 1,1-1,3:1
  • Animonda Carny
  • Feringa
  • MAC's
  • Grau 
  • Catz Finefood
  • Bozita
  • Real Nature
  • Real Nature Wilderness
  • GranataPet
  • Leonardo
  • Premiere
  • Food Print

Darüber hinaus gibt es noch ein paar weitere Punkte, auf die ein geübtes Auge achten sollte. Diese möchte ich aber an dieser Stelle erst mal auslassen.

Generell lässt sich sagen, dass die Fütterungsempfehlungen auf der Verpackung einen Aufschluss darüber geben, ob es sich um gutes oder weniger gutes Futter handelt. Je geringer die Fütterungsempfehlung, desto besser das Futter. 
Auf das Alter, die Rasse oder die Lebensweise abgestimmtes Futter ist nicht notwendig.

Katzenfutterhersteller, die man aus der Werbung kennt, halten sich jedoch nicht an diese Richtwerte - ganz im Gegenteil. Häufig findet man in diesen Sorten einen sehr geringen Fleischanteil bestehend aus tierischen Nebenerzeugnissen, Zucker und Getreide. Diese Kombination macht, wie auch schon das Trockenfutter, Katzen dauerhaft krank.

Zwar scheint das hochwertige Katzenfutter auf den ersten Blick sehr teuer, jedoch wird davon aufgrund der benötigten Futtermenge wesentlich weniger pro Tag benötigt. 

Um Mangelerscheinungen zu vermeiden ist notwendig, Katzenfutter von verschiedenen Herstellern abwechselnd zu füttern.

Jetzt wollt ihr bestimmt wissen, was ich in den Napf bekomme.
Meine Speisekarte ist sehr umfangreich: 
Pro Tag fresse ich ca. 250gr. Mal mehr, mal weniger. Das hängt davon ab, welche Jahreszeit wir haben und wie aktiv ich gerade bin. Da ich ja eine Testudo felis catus (Katzenschildkröte) bin, halte ich im Winter Winterstarre und bin hauptsächlich im Sommer aktiv.

Tiffy und das Katerchen sind nun ein 3/4 Jahr alt. Sie bekommen noch "all you can eat" bis sie ca. ein Jahr alt sind. Als Kitte darf man so viel fressen, wie man will, da man noch im Wachstum ist. Die benötigte Futtermenge pendelt sich dann langsam ein.

Darüber hinaus bekommen wir drei, wie ihr als regelmäßige Blogleser wisst, auch Rohfutter - mit anderen Worten, frisches Fleisch. Damit es keine Mangelerscheinung gibt, werden bei uns 20% der wöchentlichen Futterration durch rohes Fleisch (Hähnchenschenkel, Puten -und Hühnerhälse, Rind- und Geflügelfleisch, Geflügelinnereien wie Mägen und Herzen, Frostfutter wie Eintagsküken und Mäuse).
Möchte man mehr rohes Fleisch füttern, ist es zwingend darauf zu achten, dass alle wichtigen Nährstoffe enthalten sind. Dafür gibt es verschiedene Methoden: B.A.R.F., Prey, Frankenprey,... Da dieses Thema sehr komplex ist, kann es an dieser Stelle nicht weiter ausgeführt werden.
Auf rohes Schweinefleisch, auch das Fleisch von Wildschweinen, sollte zwingend verzichtet werden. Grund hierfür ist der Aujeszky-Virus, der in Schweinefleisch enthalten sein kann und zum Tode führt.

Die regelmäßige Gabe von frischem Fleisch dient auch zur Zahnpflege und reduziert Zahnbeläge und Zahnstein.
Ich bin immer ganz närrisch, wenn es Frischfleisch für mich gibt.

Wie ihr seht, ist das Thema "Futter" sehr komplex und gerade für Einsteiger nicht gerade leicht zu durchblicken. Bis vor wenigen Jahren war die Qualität von Katzenfutter eher nebensächlich. Wie eingangs erwähnt, ändert sich jedoch hier gerade die Haltung sehr stark in Richtung artgerechte Ernährung.


So, jetzt hat das Lotta-Tier aber genug für heute geschrieben. Mein Platz an der warmen Heizung will genossen werden :)
Es grüßte das Lotta-Tier

P.s. Demnächst wird es um das Thema "Nahrungsergänzungsmittel", also Leckerchen, Katzenmilch, ... gehen.

Frohe Ostern!

Montag, 10. April 2017

Sonntag, 2. April 2017

Warum ist die (frühe) Kastration von Katzen so wichtig?

Mit der Frage beschäftigt sich heute unsere Facebookseite. Da es sich um ein sehr wichtiges Thema handelt, haben wir den Beitrag auch hier nochmal veröffentlicht. 

Warum ist die (frühe) Kastration von Katzen so wichtig?

Dafür gibt es mehrere Gründe:

1. Junge Kätzinnen können schon mit vier Monaten geschlechtsreif werden und dann ihre ersten eigenen Jungen bekommen. Dies ist viel zu früh, die gesamte Entwicklung der jungen Katze ist noch überhaupt nicht abgeschlossen. Anders, als landläufig bekannt, kann eine Katze schon ab der sechsten Lebenswoche kastriert werden. Die erste Rolligkeit muss nicht abgewartet werden, im Gegenteil!

2. Die weibliche Katze leidet enorm unter ihrer Rolligkeit. Aber nicht nur das, mit jeder einzelnen Rolligkeit erhöht sich das Risiko für bösartige Krebserkrankungen. Des Weiteren besteht die Gefahr, dass eine Katze "dauerrollig" werden kann, was dann mit einer schweren Entzündung der Gebärmutter einhergeht. Folgen sind hohe Tierarztrechnungen, da meist eine Total-OP mit anschließender Medikamentengabe notwendig werden.
Während der Rolligkeit werden die Nerven der Menschen stark beansprucht, da die rollende Katze durch sehr lautes Geschrei bei Tag und bei Nacht auf sich aufmerksam macht. Sie lockt so potenzielle Geschlechtspartner an.

3. Die Kastration von Katern ist ebenso notwendig - besonders, wenn sie Freigänger sind. Sie können nach der Kastration noch bis zu sechs Wochen geschlechtsreif sein. Des Weiteren besteht bei einer zu späten Kastration die Gefahr, dass der Kater in der Wohnung markiert. Dies riecht dann sehr unangenehm. Es kann passieren, dass der Kater auch nach der Kastration noch markiert, wenn diese Kastration sehr spät durchgeführt wurde!

4. Durch eine frühzeitige Kastration wird Katzenleid eingedämmt. Pro Jahr kann eine Katze bis zu zwei Würfe haben. Geht man davon aus, dass aus beiden Würfen jeweils drei Katzen überleben, sind nach dem ersten Jahr acht Katzen erwachsen, die sich wieder vermehren können. So können es nach dem zweiten Jahr schon 32 Katzen sein, nach dem dritten 128,....

5. Eine Mutterschaft der Katze ist für sie kein Gewinn. Wir Menschen erfreuen uns nur an den kleinen, putzigen Fellknäulen. Die Schwangerschaft stellt ein Risiko für die Katze und ihre Jungen dar. Nicht ohne Grund müssen Rassekatzen vor der ersten Trächtigkeit gründlich untersucht werden, um Gefahren für Mutter und Junges zu minimieren. Dabei werden sowohl Kater als auch Katze untersucht. Gerade Halter, die sich mit dem Thema Trächtigkeit bei Katzen (noch) nicht intensiver beschäftigt haben, können schwerwiegende Fehler machen und riskieren so das Leben der Katze.

Das frühzeitige Kastrieren von Katzen und Katern dient dem Tierschutz und der Gesundheit der Tiere! Gefahr von heimatlosen Katzen bzw. Katzen, die "entsorgt" werden, sinkt.


Zu guter Letzt haben eine Vielzahl an Kommunen, Kreise und kreisfreie Städte eine Kastrationspflicht für Katzen beschlossen. Wie diese im Einzelfall aussieht, ist bei der jeweiligen Stelle nachzufragen, da es keine einheitliche Regelung gibt. Eine Übersicht findet man beim Tierschutzbund: https://www.tierschutzbund.de/information/hintergrund/heimtiere/katzen/info-katzenschutz/gemeinden-mit-katzenkastrationspflicht.html